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Studie: Batterieproduktion braucht massive Unterstützung

München (energate) - Die asiatische Dominanz auf dem Markt für Elektroauto-Akkus könnte sich zementieren. Davor warnt die Beratungsgesellschaft Deloitte in einer aktuellen Studie. Demnach wird sich das Marktpotenzial für Elektroauto-Batterien in den kommenden fünf Jahren bis 2030 von derzeit 16,3 auf 54 Milliarden Euro im Jahr mehr als verdreifachen.

 

Im Jahr 2024 wurden laut Studie rund 70 Prozent der weltweiten Kapazität für Elektroauto-Batterien in China produziert. 13 Prozent kamen aus Europa und 11 Prozent aus Nordamerika. Allerdings stammten nur drei Prozent der in Europa produzierten Batterien auch von europäischen Herstellern, 97 Prozent dagegen von asiatischen Unternehmen. In den vergangenen Jahren sei ein Großteil der Batterieprojekte in Europa gescheitert, erläuterte Harald Proff, Sektorleiter Automotive bei Deloitte. Gründe dafür seien etwa der schleppende Hochlauf der E-Mobilität, der fehlende Zugang zu kritischen Rohstoffen, hohe Kapitalanforderungen sowie betriebliche Ineffizienzen. Erst Ende August hatte sich Porsche aus der Batterieproduktion zurückgezogen

 

Unternimmt die Politik nichts, wird sich laut Studie nicht viel an der mageren Position der Europäer ändern. Zwar werde der in Europa produzierte Anteil auf 25 Prozent im Jahr 2030 steigen. Ein Großteil dieser Batterien geht aber weiter auf das Konto von asiatischen Produzenten (70 %), nur 27 Prozent auf das von europäischen Herstellern. Damit würden 6,8 Prozent der Batterien von Europäern in Europa produziert. Fast die Hälfte (47 %) der EV-Batterien werde noch aus China kommen, 18 Prozent aus Nordamerika.

 

Ziel: Mindestens 40 Prozent Marktanteil

 

Für eine starke Marktposition benötigt Europa laut Deloitte hingegen einen Anteil von mindestens 40 Prozent an der heimischen Batterieproduktion. "Wenn europäische Unternehmen bei der Batterieproduktion nicht massiv aufholen, zahlen sie einen hohen Preis. Unsere Versorgungssicherheit und technologische Souveränität sind in Gefahr", mahnte Proff. Als teuerste Komponente bestimme die Batterie den Preis, die Fahrzeugleistung und die Reichweite. Wenn die europäischen Autobauer keine eigenen Batterien produzierten, müssten sie diese zu höheren Preisen einkaufen, was ihre Fahrzeuge verteuert. Insbesondere bei günstigeren Fahrzeugen sei dies ein großer Wettbewerbsnachteil.

 

Eine solche Marktposition sieht Deloitte aber als erreichbar an - allerdings nur durch eine koordinierte Industriepolitik und groß angelegte Investitionen. Grundlage dafür sei zudem ein gesicherter Zugang zu Rohstoffen sowie eine Recycling-Infrastruktur. Über innovative Produkte wie das 800-Volt-Batteriesystem könnten sich europäische Hersteller vom Wettbewerb differenzieren, die Kosten der Fahrzeuge senken und langfristig Wettbewerbsfähigkeit erreichen. Die Studie European Battery Sovereignty kann bei Deloitte angefordert werden. /sd

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