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Lausitzer Glashersteller liefert Abwärme für Weißwasser

Weißwasser (energate) - Die Stadtwerke Weißwasser wollen künftig Abwärme aus der Glasproduktion für ihr Fernwärmenetz nutzen. Dazu haben sie am Produktionsstandort des Glasherstellers Stölzle Lausitz eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Maschinen arbeiten in der Glasproduktion mit maximal 1.500 °C. Statt diese Energie ungenutzt entweichen zu lassen, möchte der Kommunalversorger die Wärme als klimafreundliche Energie direkt in die sächsische Stadt zurückbringen und sie ins Fernwärmenetz einspeisen. "Bis zu 30 Prozent der städtischen Wärmeversorgung könnten so aus einer Quelle gedeckt werden. So wird aus industrieller Abwärme ein Gewinn für die ganze Stadt", sagte Stölzle-Projektleiter Robert Jurk. Die nutzbare Leistung liege bei mehr als 2 MW, genug für mehr als 1.000 Haushalte. Der Abschluss der Arbeiten ist für Januar 2027 geplant.

 

Katrin Bartsch, Geschäftsführerin der Stadtwerke Weißwasser freute sich über den neuen Wärmelieferanten in spe: "Stölzle ist als Marktführer und einer der wichtigsten Arbeitgeber das Herz unserer lokalen Wirtschaft. Dass wir nun gemeinsam mit unserem großen Energiepartner diesen verborgenen Schatz heben wollen - die ungenutzte Abwärme aus der Glasproduktion - ist ein fantastisches Signal."

 

Ersatz für Kohlewärme

 

Weißwasser nutzt bisher ebenso wie Spremberg und Hoyerswerda die Abwärme des Leag-Braunkohlekraftwerks Schwarze Pumpe für ihre Wärmeversorgung. Das Kraftwerk soll vom Netz gehen. Leag plant dort ein H2-ready Gaskraftwerk, das sich aber noch in den Kraftwerksausschreibungen durchsetzen muss und vor allem das Stromnetz stabilisieren soll. Die drei Kommunen hatten im Juli eine europaweite Ausschreibung für die ingenieurstechnische Planung ihrer grünen Wärmeversorgung durchgeführt. Machbarkeitsstudien laufen bereits seit Längerem. Mitte April hatten die drei Versorger Bürgerversammlungen und Infoabende zur Neuaufstellung der Wärmeversorgung durchgeführt. /mt

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