Grenzkosten von grünem Wasserstoff steigen weiter an
Bonn (energate) - Geringe Windeinspeisung, saisonal zurückgehende Solarproduktion sowie temperaturbedingte höhere Nachfrage führten vergangene Woche zu weiteren Preisanstiegen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise gingen 33 Prozent nach oben und lagen im Wochenmittel bei 100 Euro/MWh. Dadurch erhöhten sich auch die Grenzkosten von grünem Wasserstoff. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 188 Euro/MWh (6,26 Euro/kg) und damit 38 Euro/MWh (1,27 Euro/kg) über dem Wert der Vorwoche.
Der stundenoptimierte Hydex12 Green ging gegenüber der Vorwoche um 44 Euro/MWh (1,46 Euro/kg) nach oben und lag mit einem Durchschnittswert von 149 Euro/MWh (4,97 Euro/kg) über dem Niveau der Vorwoche. Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex12 Green verringerte sich um 4 Euro/MWh auf 39 Euro/MWh (1,29 Euro/kg).
Die kühleren Temperaturen sowie kurzfristige Liefereinschränkungen aus Norwegen sorgten auch an den Gasmärkten vergangene Woche für etwas höhere Notierungen. Die Spotpreise stiegen im Wochendurchschnitt um 2 Prozent auf 33 Euro/MWh an. Dadurch gingen auch die Grenzkosten von konventionellem Wasserstoff auf Wochenbasis leicht nach oben. Hydex Grey und Hydex Blue erhöhten sich jeweils um 1 Euro/MWh (0,03 Euro/kg) und notierten bei 83 Euro/MWh (2,77 Euro/kg) für den Hydex Grey und 93 Euro/MWh (3,11 Euro/kg) für den Hydex Blue.
Grüner Wasserstoff war vergangene Woche weniger wettbewerbsfähig gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" erhöhte sich um 38 Euro/MWh (1,26 Euro/kg) auf im Mittel 105 Euro/MWh (3,50 Euro/kg). Auf Basis des Hydex12 Green lag der Hyspread bei 66 Euro/MWh (2,20 EUR/kg). /Andreas Gelfort, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de