Grenzkosten von grünem Wasserstoff notieren geringer

Bonn (energate) - Insbesondere die höhere Windeinspeisung führte in der vergangenen Woche zu deutlich geringeren Notierungen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise verringerten sich im Wochenvergleich um 25 Prozent und lagen im Durchschnitt bei 66 Euro/MWh. Dadurch gingen auch die Grenzkosten von grünem Wasserstoff auf Wochenbasis zurück. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 135 Euro/MWh (4,51 Euro/kg) und damit 34 Euro/MWh (1,14 Euro/kg) unter dem Wert der Vorwoche.  

Der stundenoptimierte Hydex 12 Green verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 38 Euro/MWh (1,26 Euro/kg) und lag mit einem Durchschnittswert von 110 Euro/MWh (3,68 Euro/kg) unter dem Niveau der Vorwoche. Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green erhöhte sich um 4 Euro/MWh auf 25 Euro/MWh (0,83 Euro/kg).

Unsicherheiten an den kurzfristigen Gasmärkten

Das Ringen um den Zoll-Deal zwischen den USA und der EU sowie Katars Drohung, die LNG-Lieferungen nach Europa einzustellen, führten zu Unsicherheiten an den kurzfristigen Gasmärkten und in der Folge zu steigenden Notierungen. Die Spotpreise erhöhten sich durchschnittlich um 4 Prozent auf 35 Euro/MWh. Dadurch gingen auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis nach oben. Der Hydex Grey und Hydex Blue erhöhten sich jeweils um 2 Euro/MWh (0,07 Euro/kg) und notierten bei 85 Euro/MWh (2,83 Euro/kg) für den Hydex Grey und 96 Euro/MWh (3,20 Euro/kg) für den Hydex Blue.

Grüner Wasserstoff war vergangene Woche wettbewerbsfähiger gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" verringerte sich um 36 Euro/MWh (1,21 Euro/kg) auf im Mittel 51 Euro/MWh (1,69 Euro/kg). Auf Basis des Hydex 12 Green lag der Hyspread im Mittel bei 26 Euro/MWh (0,86 Euro/kg). /Philipp Steffens, E-Bridge Consulting

Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de