Deutsche unzureichend auf Stromausfall vorbereitet
Heidelberg (energate) - Der großflächige Stromausfall in Spanien und Portugal beschäftigt die Deutschen. Laut einer aktuellen Verivox-Studie wäre eine überwiegende Mehrheit im Land auf ein solches Szenario unvorbereitet. Auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden sei ausgesprochen niedrig, so die Studie. Für die vom Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführte Befragung wurden 500.000 Teilnehmende im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt.
Knapp drei Viertel (73 %) der Studien-Teilnehmenden wären nicht auf einen Stromausfall vorbereitet, nur 27 Prozent erklärten, für einen solchen Fall gewappnet zu sein. Männer (32 %) gaben häufiger an, vorbereitet zu sein als Frauen (22 %). Auch nach den massiven Ausfällen auf der Iberischen Halbinsel Ende April 2025 ist eine überwiegende Mehrheit (69 %) überzeugt, dass die deutsche Stromversorgung sicher ist. Nur eine kleine Minderheit (8,5 %) ist der Meinung, dass die Versorgung nicht sicher ist. Die restlichen Befragten (22,5 %) gaben an, unentschlossen zu sein. In Deutschland sei ein so großer Ausfall wie in Spanien laut Experten sehr unwahrscheinlich. In Spanien geht die Ursachenforschung zwischenzeitlich weiter, einen Cyberangriff konnte der spanische Übertragungsnetzbetreiber Red Eléctrica bereits ausschließen.
Geringes Vertrauen in Behörden und Angst vor Cyberangriffen
Das Vertrauen in die staatliche Vorbereitung sei niedrig, so die Studie: 47 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Behörden und Verantwortliche nicht gut oder unzureichend auf einen Stromausfall vorbereitet sind. Eine gute oder sehr gute Vorbereitung vermuten nur 22 Prozent der Befragten. Als die drei größten Bedrohungen für die deutsche Stromversorgung werden Cyberangriffe (59 %), Terror- und Sabotageangriffe (51 %) sowie Naturkatastrophen (43 %) wahrgenommen. Aber auch veraltete Stromnetze (36 %) und menschliches Versagen (30 %) bereiten der Bevölkerung Sorgen. Ein kleiner Teil der Studien-Teilnehmenden gab Stromspitzen durch Photovoltaik- und Windanlagen (15 %) als Bedrohung für das Stromnetz an.
Von den Befragten, die sich auf einen Blackout vorbereitet haben, setzen die meisten (71 %) auf Beleuchtungsmittel wie Kerzen oder Taschenlampen. Auch beliebt sind Nahrungsvorräte (65 %), Bargeld (57 %), Hygiene- und Gesundheitsartikel (57 %) sowie Wasservorräte (52 %) und Powerbanks (56 %). Die wenigsten haben per Notstromaggregat für die eigene Elektrizität vorgesorgt - lediglich 5,67 Prozent der Gesamtbefragten gaben dies an. /sr