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Weniger Haushalte zu Energiewende-Investitionen bereit

Frankfurt am Main (energate) - Der Anteil der Haushalte, der Geld für die Energiewende ausgeben will, ist gesunken. Das geht aus dem Energiewendebarometer der Förderbank KfW hervor. Demnach äußerten nur noch 59 Prozent eine hohe Handlungsbereitschaft dazu, das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. Im Vorjahr hatten noch 61 Prozent eine hohe Bereitschaft für Energiewende-Investitionen gezeigt, vor fünf Jahren waren es 68 Prozent. Einen erheblichen Unterschied gibt es dabei zwischen den Einkommensgruppen: Während aus dem höchsten Einkommensquartil 66 Prozent bereit sind, Geld für die Energiewende auszugeben, sind es in der niedrigsten Einkommensgruppe 52 Prozent.

 

"Viele einkommensschwache Haushalte stehen unter hohem Kostendruck. Sie haben wenig Spielraum, um in die Energiewende zu investieren", kommentierte Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. Es gelte, auch diese Bevölkerungsgruppe in den Blick zu nehmen, um die Zustimmung zur Energiewende und das private Engagement hochzuhalten. 83 Prozent der deutschen Haushalte halten die Energiewende laut der Umfrage allerdings noch immer für wichtig oder sehr wichtig. Im Vorjahr waren es 82 Prozent, im Jahr 2023 waren es 88 Prozent.

 

Aus der Umfrage, für die KfW Research zwischen Dezember 2024 und Ende März 2025 etwa 5.000 Privathaushalte in Deutschland befragen ließ, geht außerdem hervor, dass 33 Prozent der Haushalte mindestens eine Energiewendetechnologie nutzt. Insgesamt sind es 13,5 Mio. Haushalte - ein Plus von 800.000 im Vergleich zum Vorjahr. Zu den Energiewendetechnologien zählen Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Solarthermieanlagen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpelletheizungen und Elektroautos.

 

PV-Anlagen und Speicher

 

Die Photovoltaikanlage steht dabei auf Nummer eins. 16 Prozent der Haushalte nutzen sie. Das entspricht einem Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auf Platz zwei folgen Solarthermieanlagen, die elf Prozent der Befragten nutzen. Besonders starke Anstiege gab es bei Batteriespeichern und Elektroautos. Die Nutzung von Batteriespeichern hat sich innerhalb von zwei Jahren verdreifacht - von drei Prozent der Haushalte auf inzwischen neun Prozent. Jede zweite PV-Anlage wird inzwischen zusammen mit einem Batteriespeicher genutzt. Vor zwei Jahren war es rund jede vierte.

 

Ein Elektroauto besitzen neun Prozent aller Haushalte - zwei Jahre zuvor waren es knapp sechs Prozent. Wärmepumpen sind in acht Prozent der Haushalte zu finden, zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 29 Prozent der Haushalte einen Ökostromtarif nutzen.

 

Bei der Nutzung der Energiewendetechnologien zeigt sich ein klares Einkommensgefälle. Die wohlhabendsten Haushalte der Republik nutzen die Technologien über drei Mal so häufig wie die einkommensschwächsten Haushalte (50 Prozent versus 16 Prozent). Ein Jahr zuvor waren die Anteile nur um das 2,5-fache höher. /kij

 

Das KfW-Energiewendebarometer können Sie hier herunterladen.

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