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Wasserstoff-Start-up HH2E richtet sich auf Wachstum aus

Hamburg (energate) - Der Elektrolyseur-Projektentwickler HH2E stellt sich organisatorisch und personell neu auf. So ist etwa der Ex-Uniper-Chef Andreas Schierenbeck aus dem Vorstand ausgeschieden. Mit der Neuaufstellung und schlankeren Struktur wappnet sich das Unternehmen zum einen für seine Ausbaupläne. Denn bis 2030 will es laut eigenen Aussagen eine Kapazität von 4 GW grüner Wasserstoffproduktion an verschiedenen Standorten in Deutschland aufbauen. Im ersten Schritt soll es aber vor allem eine zügige finale Investitionsentscheidung für den Bau des geplanten Elektrolyseurs in Lubmin ermöglichen, teilte das Unternehmen mit.

 

Rund 6.000 Tonnen grünen Wasserstoff will HH2E dort jährlich ab 2025 mit einer Eingangsleistung von 100 MW produzieren. Abnehmer werden Industriekunden sein, das Unternehmen hat aber auch einen Antrag auf Einspeisung von Wasserstoff in die Eugal-Pipeline gestellt. Neben dem 50-MW-Elektrolyseur wird ein Großbatteriespeicher am Lubminer Standort weitere 50 MW Leistung bereitstellen. Das System soll eine Wasserstoffproduktion rund um die Uhr ermöglichen. Die Investitionen in das Gesamtprojekt betragen laut eigenen Angaben rund 200 Mio. Euro.

 

HH2E hat sechs Zweckgesellschaften

 

Bisher agierte HH2E als Holdinggesellschaft und die einzelnen Projekte waren an Zweckgesellschaften gebunden, an denen die Investoren direkt beteiligt waren. In Lubmin ist es die britische Investmentgesellschaft Foresight Group, die zusätzlich Anteile an HH2E hält. Nach eigenen Angaben hat HH2E bislang insgesamt sechs Zweckgesellschaften gegründet. Namentlich bekannt ist neben Lubmin das Projekt in Thierbach (Sachsen), an dem ebenfalls Foresight beteiligt ist. Dort ist im ersten Schritt auch ein Elektrolyseur mit einer Eingangsleistung von 100 MW geplant.

 

In der neuen Struktur wird HH2E zu 100 Prozent Eigentümer der Projekte. Im Gegenzug wird Foresight mit einem Anteil von 55 Prozent Mehrheitsgesellschafter von HH2E. Hydrogen One, ebenfalls eine Investmentgesellschaft, bleibt mit elf Prozent beteiligt. Die Mitgründer und andere private Aktionäre behalten einen Anteil von 34 Prozent.

 

Großes Interesse von Investoren

 

Mit der schlankeren Unternehmensstruktur hofft HH2E, besser für zukünftiges Wachstum positioniert zu sein und auch leichter neues Kapital beschaffen zu können. "Im Vorfeld unserer bevorstehenden externen Investitionsrunde stießen wir auf eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Interessensbekundungen sowohl von Finanz- als auch von strategischen Investoren. Präferiert wurden in diesem Kontext eine einfachere Unternehmensstruktur und ein größeres Unternehmen, was die nun abgeschlossene Konsolidierung notwendig machte", erklärte Alexander Voigt, Mitgründer und CEO von HH2E. Nächstes Ziel sei es, die Serie-B-Investitionsrunde einzuleiten, so Voigt.

 

Umfangreiche personelle Veränderungen

 

Neben den strukturellen Änderungen gibt es aber auch personelle Veränderungen. Neuer Finanzvorstand wird zum 1. Juni Marcus Süllmann. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen Finanzen und Controlling und hat für verschiedene Unternehmen in verschiedenen Branchen in Führungspositionen gearbeitet. Aktuell ist er interimsweise Finanzvorstand von Boson Energy in Luxemburg. Das Start-up arbeitet an einer Technologie, Wasserstoff aus festen Abfallstoffen herzustellen.

 

Ausgeschieden aus dem Vorstand ist dagegen der frühere Uniper-Vorstandsvorsitzende Andreas Schierenbeck. Er wird zum 1. Juli 2024 Vorstandsvorsitzender von Hitachi Energy in der Schweiz. Das Unternehmen ist aus einem Joint Venture des japanischen Hitachi-Konzerns und ABB Power Grids entstanden. Schierenbeck bleibt aber HH2E-Aktionär und wird Berater des Managementteams des Unternehmens. Auch Mark Page, Mitgründer und Finanzvorstand, verlässt den Vorstand, bleibt aber Aktionär. Page will eine neue berufliche Herausforderung annehmen. Alexander Voigt und Peter Blauwhoff, zwei der Mitgründer, bleiben Vorstandsmitglieder. /hl/ml

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