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Vereinbarung mit Landwirten für Fulda-Main-Leitung

Bayreuth (energate) - Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat eine Rahmenvereinbarung zum Bau der Fulda-Main-Leitung mit Bauernverbänden aus Hessen und Bayern geschlossen. Diese regelt die Entschädigung von Grundstückseigentümern und Pächtern, die vom Leitungsverlauf betroffen werden. Die geplante Stromtrasse wird voraussichtlich als 380 kV-Freileitung realisiert werden.

 

Tennet habe bereits gute Erfahrungen mit solchen Rahmenvereinbarungen bei der Suedlink in Norddeutschland gemacht, sagte ein Unternehmenssprecher im Gespräch mit energate. Laut dem Netzbetreiber ist die Rahmenvereinbarung für beide Seiten von Vorteil, da sie Planungssicherheit biete. Tennet könne so Kosten besser kalkulieren, während Landwirte und Grundeigentümer wüssten, welche Entschädigungen sie erwarten können.

 

Bis zu 20.000 Euro pro Mast

 

Landwirten und Pächtern von Grundstücken, die vom Ausbau der Stromnetze betroffen sind, steht laut Stromnetzentgeltverordnung (§5a) eine einmalige Entschädigung zu. Sie erhalten für die betroffene Fläche eine sogenannte Dienstbarkeitsentschädigung - bei einer Freileitung sind das bis zu 25 Prozent des Verkehrswertes der genutzten Fläche. Zusätzlich erhalten die Betroffenen einen Beschleunigungszuschlag von 75 Prozent dieser Summe, wenn sie sich innerhalb von acht Wochen mit dem Netzbetreiber einigen konnten. Außerdem gibt es noch eine Entschädigung für Maststandorte. Diese ist abhängig davon, wie das betroffene Grundstück genutzt wird und liegt laut Tennet zwischen 10.000 und 20.000 Euro pro Mast. Darüber hinaus erhalten die Flächenbesitzer Entschädigungen für die temporäre Nutzung der Grundstücke beim Bau der Leitung, etwa durch Baufahrzeuge.

 

Für den Bau von Erdkabeln erhalten Landwirte zwar mehr Geld - bis zu 35 Prozent des Verkehrswertes. Die meisten präferieren aber dennoch Freileitungen, auch weil diese nach der Außerbetriebnahme wieder zurückgebaut werden müssen. Vor allem aber fürchten sie, dass die durch Erdkabel entstehenden hohen Temperaturen sich negativ auf das Bodenklima auswirken könnten.

 

Fulda-Main-Leitung Teil wichtiger Nord-Süd-Trasse

 

Die Fulda-Main-Leitung ist als Freileitung mit der Option einer Teilerdverkabelung in einzelnen Abschnitten geplant. Sie wird über 140 Kilometer vom Umspannwerk Mecklar bei Bad Hersfeld (Hessen) bis zum Umspannwerk Bergrheinfeld/West bei Steinfurt (Bayern) führen. Damit ist sie in gewisser Weise die Fortsetzung der bereits in Betrieb genommenen Wahle-Mecklar-Leitung, die Strom vom niedersächsischen Peine nach Mecklar transportiert. Die Inbetriebnahme des nördlichen Abschnitts der Fulda-Main-Leitung ist für das Jahr 2029 vorgesehen, der südliche Abschnitt in Bayern für das Jahr 2031. /sd

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