Stadtwerke Rostock erhalten Millionen-Förderung
Rostock (energate) - Die Stadtwerke Rostock haben im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) einen Zuwendungsbescheid über rund 99 Mio. Euro erhalten. Damit soll die Transformation der Wärmeversorgung vorangetrieben werden, teilte der Kommunalversorger mit. Die Förderung deckt etwa 40 Prozent der Gesamtinvestitionskosten von rund 250 Mio. Euro ab und steht für die kommenden vier Jahre zur Verfügung.
Rostock setzt bei der Dekarbonisierung seiner Wärmeversorgung konsequent auf Fernwärme. Bereits zwei Drittel der Haushalte der Hansestadt sind heute an das Netz angeschlossen. Bislang basiert die Rostocker Fernwärmeproduktion auf Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus Gas- und Dampfturbinenanlagen, die Strom und Wärme produzieren. "Dieser Zuwendungsbescheid ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung von Rostock", sagte Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Rostock, Oliver Brünnich. Denn mit den neuen finanziellen Mitteln wollen die Stadtwerke die Wärmeproduktion vergrünen.
Vergrünung der Fernwärme geplant
Dafür soll unter anderem eine Großwärmepumpe, die Abwasserwärme als klimafreundliche Energiequelle nutzt, errichtet werden. Ebenfalls ist ein Saisonalspeicher geplant, der überschüssige Wärme für die Wintermonate verfügbar macht. Parallel dazu soll die digitale Infrastruktur des Fernwärmenetzes ausgebaut werden, um den Betrieb effizienter und flexibler zu gestalten. In der Übergangsphase möchten die Stadtwerke weiterhin Erdgas als Brennstoff einsetzen.
Bereits 2022 hatte die Hanse- und Universitätsstadt Rostock als eine der ersten Großstädte Deutschlands einen kommunalen Wärmeplan beschlossen. Dieser dient als Fahrplan für den Umbau der Wärmeversorgung hin zu erneuerbaren Energien und Abwärmenutzung. Die aktuelle BEW-Förderung ist dabei eine finanzielle Basis zur Umsetzung der Maßnahmen. Der Branchenverband VKU dringt darauf, die Förderung deutlich aufzustocken. /hp