NRW will Mieterstrom vorantreiben
Düsseldorf (energate) - Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens möchte das Bundesland zum Vorreiter beim Ausbau von Mieterstrom machen. Gemeinsam mit dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen, Immobilienunternehmen, Genossenschaften und der landeseigenen Gesellschaft NRW Energy4Climate hat sie eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Photovoltaikausbau auf Mehrparteienhäusern zu beschleunigen. In der Erklärung vereinbaren die Unterzeichner, den Ausbau "aktiv voranzutreiben". Die Unternehmen und Genossenschaften bekräftigen zudem die Absicht, Photovoltaik "aktiv in ihre Unternehmensstrategie zu integrieren und innovative Technologien sowie nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern". In Mietshäusern sei Mieterstrom zu bevorzugen. Mit Informations- und Unterstützungsangeboten sollen praktische Hürden beim PV-Ausbau abgebaut werden.
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sagte laut einer Mitteilung: "Gerade in den vielen städtischen Regionen in Nordrhein-Westfalen gibt es noch zahlreiche ungenutzte Dächer auf Mehrparteienhäusern - das wollen wir im Schulterschluss mit der Wohnungswirtschaft ändern." Nun sei auch der Bund gefordert, für Verlässlichkeit zu sorgen, "statt Förderstopps in Aussicht zu stellen". Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte in einem Interview die Förderung privater Solaranlagen infrage gestellt und damit Proteste ausgelöst.
Der PV-Ausbau auf Mehrparteiendächern in Nordrhein-Westfalen soll auch helfen, die Energie- und Wärmestrategie des Landes umzusetzen. Laut der Strategie sollen bis zum Jahr 2030 die Kapazitäten für PV auf 21 bis 27 GW steigen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (Lanuk) schätzt das theoretische Potenzial aller Dachflächen im Bundesland auf rund 84 GW, was einer jährlichen Stromerzeugung von knapp 68 TWh entspreche. /kij