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KWKG und Kraftwerksauktionen Hand in Hand

Duisburg (energate) - Eine Verlängerung des KWKG noch vor der Wahl 2025 ist wahrscheinlich, womöglich sogar in Form einer großen Reform. Diesen Optimismus verbreitete Franz-Wilhelm Iven, Referatsleiter des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums auf dem 22. Duisburger KWK-Symposium. "Auch den Politikern im Bund ist klar: das KWKG ist derzeit tot, kein Projekt ist mehr bis 2026 realisierbar." Seine Folgerung daraus: "Wir müssen etwas machen."  

 

Auch berichtete der Referatsleiter von "Signalen aus Berlin", dass schon in der kommenden Woche der geplante Kapazitätsmarkt konkreter werden könnte. Ohne diese Rahmenbedingungen würden die ersten Kraftwerksausschreibungen schlicht zu teuer, argumentierte Iven in Duisburg. Denn Investoren wie Iqony, Trianel oder RWE müssten aufgrund der Unwägbarkeiten bei ihren Geboten Risikoaufschläge einpreisen. 

 

KWK für die Fläche

 

Die KWK-Branche drängt schon seit geraumer Zeit auf eine Verlängerung des KWKG über 2026 hinaus. Denn wenn in den ersten Kraftwerksauktionen schätzungsweise Bayern 3 GW, Baden-Württemberg 6 GW und NRW 1 GW an gesicherter Leistung erhält, "dann stellt sich die Frage, was machen die anderen?", so der Präsident des Branchenverbands BKWK, Claus-Heinrich Stahl. Das KWKG müsse "parallel" zur Kraftwerksstrategie laufen, eine Vermischung funktioniere nicht.

 

360.000 KWK-Anlagen stehen im gesamten Bundesgebiet, teils auch weit entfernt vom künftigen Wasserstoffkernnetz. Aber ohne sie lasse sich die Residuallast für Wärme und Strom nicht decken, auch wenn die Betriebsstunden absehbar nach unten gehen. Der Referatsleiter des NRW-Wirtschaftsministeriums betonte, dass auch das KWKG, das bisher auf die Förderung von Arbeit, also Betriebsstunden ausgelegt ist, künftig ein "kapazitives Element" für die Vorhaltung von Leistung enthalten muss.

 

Gas-Peaker schließen KWK-Anlagen nicht aus

 

Ein Pluspunkt hat das KWKG gegenüber Förderinstrumenten, die auf den Haushalt angewiesen sind. Es handelt sich um eine Umlage, die nicht vom Klima- und Transformationsfonds abhängig ist. Oder wie Iven es ausdrückte: "Die 0,X Cent/kWh merkt keiner." Die aus dem Publikum geäußerte Sorge, dass die Politik trotzdem auf Druck der "mächtigen Übertragungsnetzbetreiber" lieber große Gas-Peaker finanziert und dadurch die vermeintlich teureren Anlagen mit Wärmeauskopplung ins Aus drängt, konnte der Referatsleiter nachvollziehen. Er beteuerte bei der KWK-Tagung indes: "Wir brauchen beides."

 

Duisburg baut nur noch modular

 

Michael Arnold, Managing Director der Stadtwerke Duisburg Energiehandel, sieht den wirtschaftlichen Hebel zu neuen Anlagen indes nicht nur in der KWK-Förderung. "Wenn wir weniger Vollbenutzungsstunden haben und dafür die KWK-Förderung nach oben geht, nehme ich das sehr gerne." Aber auch der immer volatiler werdende Strommarkt und der Wert von Flexibilität wird in seinen Augen einen Beitrag leisten.

 

Die in Duisburg bewusst modular aufgebaute KWK-Anlage sei von Beginn an auf die vollautomatische Intraday-Vermarktung ausgelegt. "Der Wert wird steigen, da bin ich optimistisch". Ob es ausreichen wird, die geringeren Vollbenutzungsstunden zu kompensieren, sei indes schwer zu beantworten. Aber eins steht fest für den Kommunalversorger: Auch die nächsten KWK-Anlagen werden nur noch modular und hochflexibel aufgebaut. /mt

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