Kein warmes Zuhause für über 5 Mio. Deutsche
Wiesbaden (energate) - 5,3 Mio. Menschen können in Deutschland ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen heizen. Das sind etwa 6,3 Prozent der Bevölkerung, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen für das Jahr 2024 mit. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Quote allerdings zurückgegangen, 2023 lag sie bei 8,2 Prozent.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit diesen Zahlen unter dem Durchschnitt von 9,2 Prozent (2023: 10,6 %). Am niedrigsten ist der Anteil in Finnland mit 2,7 Prozent, gefolgt von Slowenien und Polen mit jeweils 3,3 Prozent. Besonders betroffen sind Bulgarien und Griechenland mit jeweils 19 Prozent und Litauen mit 18 Prozent.
Deutliche Preissteigerungen seit 2020
Im langfristigen Vergleich sind die Preise für Heizenergie zwischen 2020 und 2024 in Deutschland deutlich gestiegen. Bei leichtem Heizöl haben sie sich beinahe verdoppelt (+99,3 %). Für Erdgas mussten Verbraucher 89,9 Prozent mehr bezahlen. Fernwärme verteuerte sich im selben Zeitraum um 76 Prozent. Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe verteuerten sich um knapp die Hälfte (49,1 %). Die Preise für Strom wiesen mit einem Plus von 27,4 % die geringste Preissteigerung unter den Heizenergieträgern auf.
Zu Beginn der aktuellen Heizsaison verzeichnet die Statistikbehörde insgesamt einen Rückgang der Heizenergiepreise von 1,9 Prozent. Dabei verteuerten sich zwischen September 2024 und September 2025 Erdgas (+0,7 %) und leichtes Heizöl (+0,1 %) weiter. Günstigere Preise gelten dagegen für Fernwärme (-2,2 %), Brennholz, Holzpellets und andere feste Brennstoffe (-1,8 %) sowie Strom (-1,6 %). Eine Auswertung der Beratungsgesellschaft CO2Online war hingegen zu dem Ergebnis gekommen, dass die Preise fürs Heizen wieder anziehen. /tc