Grenzkosten von grünem Wasserstoff wieder höher
Bonn (energate) - Die weiterhin geringe Windeinspeisung führte in der vergangenen Woche zu höheren Notierungen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise stiegen im Wochenvergleich um 18 Prozent und lagen im Durchschnitt bei 82 Euro/MWh. Dadurch stiegen auch die Grenzkosten von grünem Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 160 Euro/MWh (5,34 Euro/kg) und damit 20 Euro/MWh (0,66 Euro/kg) über dem Wert der Vorwoche.
Der stundenoptimierte Hydex 12 Green stieg gegenüber der Vorwoche um 24 Euro/MWh (0,81 Euro/kg) und lag mit einem Durchschnittswert von 125 Euro/MWh (4,16 Euro/kg) über dem Niveau der Vorwoche. Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green verringerte sich um 5 Euro/MWh auf 36 Euro/MWh (1,19 Euro/kg).
Die kurzfristig hohe LNG-Versorgung und das langsame Abklingen der Hitzewelle führten zu einem Preisrückgang an den kurzfristigen Gasmärkten. In der Folge gaben die Notierungen nach. Die Spotpreise sanken im Durchschnitt um drei Prozent auf 32 Euro/MWh. Aus diesem Grund gingen auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis zurück. Das Kostenniveau des Hydex Grey und des Hydex Blue verringerte sich jeweils um 1 Euro/MWh (0,05 Euro/kg) und notierte bei 81 Euro/MWh (2,70 Euro/kg) für den Hydex Grey und 92 Euro/MWh (3,08 Euro/kg) für den Hydex Blue.
Grüner Wasserstoff war vergangene Woche erneut weniger wettbewerbsfähig gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" erhöhte sich um 21 Euro/MWh (0,71 Euro/kg) auf im Mittel 79 Euro/MWh (2,64 Euro/kg). Auf Basis des Hydex 12 Green lag der Hyspread im Mittel bei 44 Euro/MWh (1,45 Euro/kg). /Philipp Steffens, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de