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Entsog sieht Option auf volle Gasspeicher im Winter 2024/25

Brüssel (energate) - Auch zum kommenden Winter sind Gasspeicherfüllstände von 90 oder sogar 100 Prozent möglich. Das schreibt der Verband der europäischen Fernleitungsnetzbetreiber Entsog in seinem aktuellen "Summer Supply Outlook 2024". Grundlage ist die gute Ausgangssituation zum 1. April 2024 mit einem EU-weiten Füllstand von durchschnittlich 59 Prozent oder 663 TWh - 667 TWh, werden die Speicher in Großbritannien dazu genommen. Wegen des gesunkenen Gasverbrauchs bewegen sich die Füllstände damit am oberen Ende des Fünfjahresdurchschnitts.

 

Dank der hohen Reserven zeigt sich eine weitgehende Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Bei einem Ausfall der noch verbliebenen Importe aus Russland und einem statistisch hohen Verbrauch müssten im Vergleich zum Jahr 2023 die LNG-Importe um weitere 110 TWh oder 11 Mrd. Kubikmeter steigen, rechnet der Verband. Sollte das LNG-Angebot am Markt knapp sein, müssten auf der Verbrauchsseite Anpassungen vorgenommen werden, um das 90-Prozent-Ziel zu erreichen. Das gelte erst recht bei einem Wegfall der russischen Lieferungen.

 

Neue LNG-Terminals und ukrainische Speicher

 

"Wir sehen, dass die Gasinfrastruktur, einschließlich der im letzten Jahr in Betrieb genommenen neuen Projekte, eine effiziente Einspeisung im Sommer 2024 und eine Vorbereitung auf den Winter dank der verstärkten Zusammenarbeit ermöglicht", so Entsog-Generaldirektor Piotr Kus. Vor allem der Bau neuer LNG-Terminals hat dabei die Versorgungssicherheit in Europa verbessert.

 

Die Untersuchung zeige aber auch die Bedeutung der Gasspeicher und dass zusätzliche Flexibilität durch die Nutzung der ukrainischen Gasspeicher gewährleistet werden könne, so Kus weiter. Die Ukraine stellt europäischen Händlern laut Entsog 10 Mrd. Kubikmeter Speicherkapazität zur Verfügung und reserviert für die Transporte an den Grenzübergangspunkten zu Polen, Ungarn und der Slowakei feste Kapazitäten. Zuletzt hat Russland in der Ukraine allerdings auch vermehrt die Energieinfrastruktur zum Angriffsziel erklärt. Neben Kraftwerken und Raffinerien wurden auch die Gasspeicheranlagen in der Westukraine Ziel von Drohnenangriffen.

 

Die Bilanz des Sommers 2023

 

Im Rückblick auf den vergangenen Sommer zeigt sich laut Entsog ein gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent gesunkener Gasverbrauch - gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt beträgt der Rückgang 15 Prozent. Der Anteil von russischem Pipelinegas ist von 14 auf 7 Prozent gesunken. Der Anteil von LNG-Lieferungen ist auf 37 Prozent gestiegen. Insgesamt ging das Gasangebot in Summe aller Importe und der europäischen Förderung um 16 Prozent zurück. Der aktuelle Outlook ist auf der Entsog-Webseite veröffentlicht. /tc

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