Bosch startet PEM-Elektrolyse in Bamberg
Bamberg (energate) - Der Technologiekonzern Bosch hat am Standort Bamberg seinen ersten eigenen PEM-Elektrolyseur in Betrieb genommen. Die Anlage mit einer Leistung von 2,5 MW besteht aus zwei Stacks, die pro Stunde je etwa 23 Kilogramm Wasserstoff erzeugen können, teilte das Unternehmen mit. Unter Volllast könne die Anlage damit mehr als eine Tonne Wasserstoff am Tag erzeugen.
Bosch hat im Frühjahr auf der Hannover Messe erstmals seine Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks vorgestellt. Es handelt sich um eine modulare Container-Lösung. In Bamberg sind die Stacks Teil einer Wasserstofflandschaft, in der aufgezeigt wird, wie Wasserstoff produziert, gespeichert und weiterverwendet werden kann. Ergänzt wird die PEM-Elektrolyse dafür um ein Brennstoffzellen-Antriebssystem, kurz FCPM für Fuel Cell Power Module. Laut Bosch schafft es ein elektrisch betriebener 40-Tonnen-Brennstoffzellen-LKW mit einem solchen System und einer Tonne Wasserstoff bis zu 14.000 Kilometer weit.
Test sollen Zuverlässigkeit erweisen
Das FCPM läuft in einem sogenannten Lifetime-Container im Dauerbetrieb. Der Wasserstoff läuft über ein Leitungsnetz aus dem Elektrolyseur in den Container, hier wird der Prozess, der zuvor zur Erzeugung von Wasserstoff stattgefunden hat, umgekehrt: Es entstehen Wasser und elektrische Energie. Der Strom wird dann wieder für die Elektrolyse genutzt. Die Tests laufen laut Bosch rund um die Uhr. Sie sollen Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Antriebssysteme gewährleisten.
Auch für die Elektrolyse-Stacks verfügt Bosch in Bamberg über eine Teststation, wo vor der Auslieferung an die Kunden verschiedene Lastprofile simuliert werden. Die ersten Nutzer hat Bosch nach eigenen Angaben seit dem offiziellen Markteintritt im März schon von seiner Technik überzeugt. Die ersten Auslieferungen gehen an IMI, Kyros Hydrogen Solutions, Neumann & Esser sowie Pietro Fiorentini mit der Tochtergesellschaft Hyter. /tc