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Klimapolitischer Alleingang der EU mit nur wenig Effekt

Wien (energate) - Die Klimamaßnahmen der Europäischen Union zeigen nur begrenzte Wirkung. So entfalten die klimapolitischen Instrumente der EU nur ein sehr begrenztes Potenzial zur Verringerung der globalen Emissionen und bringen zudem Wohlstandseinbußen mit sich. Eine klimapolitische Kooperation der EU mit den USA, dem Vereinigten Königreich sowie Kanada und Japan hingegen könnte die jährlichen globalen Emissionen um rund 15 Prozent reduzieren. Das entspricht einer Menge von fast 5,5 Mrd. Tonnen CO2. Zudem bringt die Vermeidung von Klimafolgekosten Wohlfahrtsgewinne mit sich, zeigt eine Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums.

 

Konkret analysiert wurde dabei der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU. Mit dem Instrument verfolgt die Union das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten trotz verschärfter Klimaziele und steigender CO2-Kosten zu sichern. Gleichzeitig soll das Risiko einer Verlagerung von Emissionen in Länder mit weniger strengen Emissionsvorschriften, sogenanntes Carbon Leakage, vermindert werden, erklärte das Wifo.

 

Handel und Wohlstand betroffen

 

Vor allem emissionsintensive Sektoren und exportorientierte Produzenten sind durch eine CO2-Bepreisung mit Wettbewerbsnachteilen am Weltmarkt konfrontiert. Betroffene Produkte sind etwa Zement, Strom, Düngemittel, Eisen, Stahl, Aluminium und Wasserstoff. Auch betrifft der CBAM Importe in die EU von Handelspartnern wie China, Russland sowie die Türkei und macht die Einfuhr von Produkten teurer. Davon ist aber nicht nur der Handel, sondern auch der Wohlstand in den EU-Ländern betroffen. Hier ist mit geringen Verlusten des Realeinkommens zu rechnen. Darüber hinaus führt der klimapolitische Alleingang der EU lediglich zu einer globalen Emissionsreduktion von rund vier Prozent.

 

Viele der genannten Negativeffekte lassen sich jedoch durch eine multilaterale Kooperation zur Emissionsreduktion abmildern, zeigt die Wifo-Studie. Dadurch könne sich etwa die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Waren verbessern und Realeinkommensverluste durch Wohlfahrtsgewinne mehr als ausgeglichen werden. Zudem wird eine Steigerung der globalen Emissionsreduktion erreicht. /af

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